Kapitel 4: Die Welt geht nicht unter...
Die letzte Straßenbahn war es wohl, die sie überholte auf ihrem
Nachhauseweg, ihrem Weg zu einem Dach über ihrem Kopf und vier Wänden, die
einen beheizten Raum umschlossen und bald auch sie in schweigender Einsamkeit.
Das Konzert war großartig gewesen, hatte die Leute begeistert und jetzt war sie
wieder allein. Dieser Plenten hatte eine erschreckende Ähnlichkeit mit dem
King, er war nur zu jung. Wer weiß, vielleicht war Elvis die letzten 22 Jahre
in einem Verjüngungsbad gelegen und wollte sich noch nicht gleich zu Erkennen
geben. Sie hatte einmal jemanden gekannt, der als Straßenmusiker durch die USA
getingelt war und dort von einem Barbesitzer und dessen Kumpels übel
zugerichtet worden war, weil diese sich die Gage für den Abend sparen wollten.
Man sagt, er hätte das nicht überlebt, wäre nicht in dem Moment Elvis
vorbeigekommen und hätte ihm eine lebensrettende Operation bezahlt. Er selbst
hat davon nichts mitbekommen und ist erst einige Tage später im Krankenhaus
wieder zu sich gekommen. Kein Mensch konnte ihm den Namen seines Wohltäters
nennen. An dem Tag, an dem Elvis dazu berufen wurde, künftig seinen Rock'n'Roll
im Himmel zu spielen, kam sein Sohn zur Welt. Da dämmerte ihm so manches und er
begann Elvis zu imitieren und wurde der bekannteste Elvis-Imitator Europas. Am
Schluß hielt er sich sogar für den King selbst und da der King unsterblich ist,
wie jeder weiß, fuhr er mit seinem alten Opel Kadett gegen eine wesentlich
ältere Eiche, die wohl noch mit dem einen oder anderen Jahrhundert gerechnet
hatte, um der ungläubigen Menge die Wahrheit zu beweisen. Doch entweder war er
nicht der King oder der King war nicht unsterblich oder er hatte sich aus dem
Staub gemacht, den die verkohlten Überreste, die man aus dem Autowrack zog,
hätten genauso von einer Hirschkuh stammen können.
Plenten hatte Pandarei gekannt. Was wollte er von ihr? Hatte sie einmal
eine Beziehung zu ihm gehabt? Sie selbst kannte Pandarei noch von der
Grundschule. Sie hatten damals nicht weit voneinander weg gewohnt. Irgendwann
verloren sie sich aus den Augen. Nicht daß sie gute Freundinnen gewesen wären,
man kannte sich aber und sagte "Hallo" zueinander. Pandarei war eine
der besten Schülerinnen und wechselte deshalb auf eine höhere Schule. Sie hörte
nicht mehr viel von ihr, nur daß sie mit sechzehn mit irgendeinem Kerl
davongezogen sei nach Wien oder so und deswegen die Schule hingeschmissen habe.
Sie selbst machte damals ihre Mittlere Reife und begann eine Lehre in einem
Anwaltsbüro. Am Anfang fand sie das auch tatsächlich aufregend, aber dann fiel
ihr ein, daß sie das ihr ganzes Leben lang tun müsse, es sei denn, ein
Märchenprinz entsteige einer Wolke des siebten Himmels und helfe ihr die Frucht
ihres Leibes heranreifen zu lassen. Doch darauf hatte sie auch keine allzu
große Lust, denn sie glaubte, ein einmaliges Leben zu besitzen, das - sollte es
einmal aufgeschrieben oder verfilmt werden - keine langweiligen Klischees
enthalten. Sie zog aus von daheim, nahm sich ein Zimmer, trieb sich in
schlechter Gesellschaft herum und betrank sich jeden Abend. Das nannte sie
"Freiheit" und "der Spießerwelt davonlaufen". Sie beschloß,
fortan nur noch von der Hand in den Mund zu leben und kündigte. Bald hatte sie
kein Geld mehr, um ihr Zimmer zu bezahlen, sich die schicken Klamotten zu leisten
und lange Nächte durch die Straßen zu ziehen. Sie entdeckte den Reiz des
Materiellen neu und gestand sich ein, daß sie, wie praktisch alle Menschen, von
der ersten bis zur letzten Minute ihres Lebens dem Hedonismus verfallen war.
Nachdem sie sich eine Zeitlang mit diesen schonungslosen, philosophischen
Selbstbekenntnissen geplagt hatte, nahm sie den Job als Kellnerin an und
wartete seit fünf Jahren jeden Tag sehnsüchtiger auf den verdammten
Märchenprinzen und war bereit, für ihn sogar eine Kröte auszutragen.
"Hey, warte mal," rief es hinter ihr. "Hast du Feuer für
mich?"
"Nein, bin Nichtraucher."
"Macht nichts, ich rauche eigentlich auch nicht."
"Na, dann gut," wollte sie sich verabschieden.
"Ist kalt heute, nicht?"
"Ja." Im Weitergehen.
"Warte doch mal!"
Sie drehte sich um und sah einen Mann in mittleren Jahren mit nicht mehr
ganz fülligen, blondbraunen Haaren, relativ leicht bekleidet mit einer grünen
Regenjacke und blauen Jeans, der insgesamt im Leben zu wenig Schlaf abgekriegt
hatte.
"Was ist?", doch ihre Stimme klang schon interessiert, offenbar
rechnete sie nicht mehr damit, in den nächsten dunklen Hauseingang gezerrt und
vergewaltigt zu werden.
"Was ist los mit den Leuten heute? Ich meine, es war doch kein
schlechter Tag, bestimmt nicht, das Wetter war soweit in Ordnung, der Wind weht
im Moment kalt, aber was soll's?"
"Möchten Sie mich auf billige Weise anmachen?"
"Nein, ich meine bis vor ein paar Stunden hätte ich sogar gesagt, es
war ein guter Tag; du mußt wissen, ich war weg, längere Zeit, nicht aus der
Stadt, aber ich habe bestimmte Freunde lange nicht mehr gesehen und als ich sie
heute wiedertraf, da dachte ich, es sei ein Fest und ich freute mich, doch
irgendwie konnten sie mich nicht verstehen und ich ging wie ein Fremder, der
ihnen viel zu lange Jahre auf die Nerven gefallen ist und sich immer noch nicht
verabschiedet. Ist dir kalt? Möchtest du weitergehen?"
"Wäre nicht schlecht."
"Darf ich dich ein Stück begleiten?"
Sie gingen ein paar Meter schweigend durch die Nacht. Zufällig trafen
sich ihre Ellbogen, die sie sofort erschrocken zurückzogen. Die
sekundenbruchteillange Berührung ersetzte eine Weile die Worte. Nach sichtbarem
Ringen legte er einen Arm um sie und wie wenn das einen Helden in Gang gesetzt
hätte, fluteten erneut Ströme aus seinem Mund:
"Im Endeffekt sind nur 24 Stunden vergangen und zwei 37 Grad warme
Körper verhindern gegenseitig ihr Abkühlen und Erfrieren, zwei Körper, die von
dem jeweils anderen vorher noch nicht einmal die Existenz ahnten", ihr
Kopf fiel auf seine Schulter, sie sahen aus wie ein Liebespaar, "keine
Furcht mehr, zwei alte Bekannte, als hätten sie sich gekannt, bevor Seelen sie
übernahmen, Seelen, die nur eine Nebenrolle spielen, zuschauen dürfen, amüsiert
und überrascht, kommentierend und kommunizierend", ihre Hand fand den Weg
nach schweren Gefahren und drohenden Verirrungen geradewegs zu seiner Hüfte,
"Erinnerungen an ein unbekanntes Land werden wach, keine geistige
Wahrnehmung, nur sinnliche und nur sinnliche Erinnerungen. Für Vorbeigehende
sehen sie aus wie zwei Liebende, würde man sie nennen. Dabei verbergen sie ein
viel größeres Geheimnis, sie kommen nicht aus dem Kino oder aus dem Theater,
sondern aus einer unsichtbaren Vergangenheit und gehen nicht auf kalten,
windigen Straßen, sondern ihre Schnittstellen haben sich längst zu riesigen
Räumen geweitet, in denen es kein Stehen und kein Gehen gibt, keine Zeit, sie
hat sich ganz verzogen, nur die Wärme und das Dasein, keine Tür, durch die man
hätte hergelangen können oder durch die man verschwinden könnte."
Sie standen vor Alexandras Haustür und sie dachte, daß ihr Leben eine
Langspielplatte oder eine Single sei, die gerade hing und sich weigerte zur
besten Stelle des Liedes weiterzuspringen. Man müßte nur aufstehen und der
Nadel einen kleinen Stoß verpassen...
"Hast du Lust, noch auf einen Schluck Tee mit rauf zukommen? Ich
höre dir gerne zu, wenn du redest."
Lust habe er schon, er müsse aber morgen wieder früh raus, die Arbeit
warte auf ihn, sie habe ihm den Abend gerettet, dafür sei er ihr sehr dankbar.
Sie solle süß träumen, vielleicht von ihm.
Wie er so schwankend davonging, hingen seine Worte in halbgeleerten
Konservenbüchsen an einem Strick um seinen Hals und schleiften über den Boden.
Ihn schien der Lärm, den sie verursachten, nicht zu stören, er bemerkte ihn gar
nicht.
Der Wind wehte Tränen von Philemon und Baucis heran. Sie hielt sie für
kalten Nieselregen und wandte sich um.
Das rauhe Viereck, an dem sie sich gegen die Haustür lehnte, war
lebendiges Fleisch, das keine Reaktion zeigte, so heftig und zärtlich sie auch
darüberstreichelte. Der Schlüssel fand ohne Mühe in das schwarze Loch - hatte
sie nicht zwei Dunkle getrunken? - und brachte das Tor zu Nacht und Einsamkeit
zum Nachgeben. Die Stufen aus schwarzem und der Hausgang aus weißem, schlechten
Marmor bedauerten, daß sie rosa Flecken und nicht feurig rote Augen aufwiesen.
Die nachtgrauen Fliesen an der Wand wußten, daß sie auch morgen in der
Dämmerung des Tages, vielmehr der wagen Ahnung davon, die den Hausgang befiel,
vanille- und nicht eitergelb sein würden. Das abgegriffene, angenehm glattrunde
Geländer, wunderbare Verschmelzung aus Eisen und Holz, gab ein klares Zeugnis
dafür ab, daß die Welt sich nicht ändern konnte, nicht für das menschliche
Auge, indem es jedem Berührenden mit weicher - zu mehr war es nicht mehr fähig
- Stimme sagte, daß noch Generationen von Händen nötig sein würden, um es
endgültig aufzureiben. Vor ihrer Tür spielte vor einem am Tag grünen
Hintergrund ein Hund mit einem Pantoffel, darüber stand "Welcome
friends", gelb, man konnte das so kaufen. Der Rahmen und seine Tür waren
grün, hellgrün, wirklich schön geschmacklos. Der kleine Gucker reflektierte
kaltes weißes Straßenlicht, als wollte er die vollkommene Dunkelheit, die
hinter ihm lag leugnen. Nicht hastig, denn es klingelte kein Telefon, zu dem
sie hätte eilen können, ließ sie auch diese Pforte hinter sich.
Gelbes, leichtes Licht konnte gerade noch das schnelle Verschwimmen eines
schönen, traurigen Gesichts beleuchten bis es einen Wohnungsgang ganz ausfüllte
mit einem gerade heimgekehrten einundzwanzigjährigen Mädchen, das durchaus zu
einer ausreichenden Dosis Amüsement gefunden hatte, um mit dem Gefühl, die
nächsten herbstlich grauen Arbeitstage einigermaßen hinter sich bringen zu
können, müde ins Bett zu fallen.
Außer Heinz und dem Baßmann spielte auch noch ein gewisser Thomas Ward.
Er war Mitte vierzig, schlank, hatte einen nur noch spärlich mit Haaren
besetzten Kopf, eine schmalen Mund und eine relativ große, relativ runde Nase.
Er blickte wach unter buschigen Augenbrauen hervor. Auf seinen Schläfen lag ein
leichter Graustich wie Schneeflocken. Er schaute auf seine Karten, klopfte
mehrmals mit der Faust auf den Tisch, wozu er den ganzen Oberkörper bewegte,
blies die Backen auf und sagte schließlich beim Ausatmen mit einem Unterton des
Bedauerns: "Weiter."
Daneben saß der Bassist, er lümmelte sich in den Stuhl mit durchgebogenem
Kreuz, seine Fingernägel klopften funky Rhythmen auf das Bierglas, das rechts
vor ihm stand, seinem weißen Hemd hatte er die obersten beiden Knöpfe geöffnet,
graues Brusthaar quoll hervor, auch steckte es nicht mehr richtig in der Hose,
da ihn der häufige Gang zur Toilette etwas nachlässiger in Bezug auf sein
Äußeres hatte werden lassen; der Rauch einer Zigarette im Aschenbecher neben
dem Bierglas zog in einem weißen Strahl nach oben und verzweigte sich und wurde
zu einem Baum in Winterlandschaft. "Spiele", ein deutliches
"Ja" von Plenten und ein zustimmendes Nicken von Heinz,
"Blueberry Hill". "Sticht?", fragte Ward. "Mit!",
sagte der Bassist. Ward kam mit dem Laub König heraus.
Plenten konnte sich nicht über schlechte Karten beklagen, gerade hatte er
wieder fünf Trümpfe auf der Hand, darunter auch die zwei unteren Ober, doch
irgendwie lief es doch nicht so, wie es sollte, immer hatten die anderen
bessere Karten, bei seinen Soli stand alles schlecht und er verlor.
Der Bassist legte einen Zehner. Plenten mußte seinen Neuner angeben,
Heinz hatte schließlich die As und kam mit dem Alten; Tom, Plentens Mitspieler,
legte den Schell Unter, der Basser den Herz Neuner und Plenten gab den Siebener
an, Heinz weiter mit Herz Acht.
Tom, der jetzt schon keinen Trumpf mehr hatte und den Eichel König
schmierte, war ein ganz Großer im Musikgeschäft: Er habe ein eigenes Studio und
eine eigene Plattenfirma, überspielte aber die Frage, wen er denn schon
produziert habe, sehr geschickt. Nach seinen Worten war er es auch gewesen, der
"Yesterday" geschrieben hatte, als er Barkeeper in Liverpool war.
Paul McCartney, der in der Bar - der Name sei leider im Lauf der langen Zeit seinem
Hirn entkommen - öfter verkehrt sei, müsse eines schönen Tages unbewußt mit
einem Ohrwurm nach Hause gegangen sein und ihn am nächsten Tag daheim
aufnotiert haben, ohne sich daran zu erinnern, daß er die Melodie nur
aufgeschnappt habe. Tom unterstellte Paul keine bösen Absichten. Ursprünglich
habe er dieses Lied übrigens für seine Mutter geschrieben.
Der Basser hatte den Grünen gehabt und Plenten warf seinen König weg.
"Die Welt geht nicht unter, das sieht nur so aus", sagte er. Den Herz
Unter konnte er endlich stechen und zwar mit dem Schell Ober. Heinz mußte die
Herz As schmieren und Tom hatte den Eichel Zehner, danach ging er zum Feind.
"Er ist ein Blödmann, ein Schwätzer und er verrät das Spiel",
dachte Plenten und spielte seine Alte, Heinz hatte den Siebener, der Baßmann
stach mit dem blauen Unter - war ja zu erwarten, noch hatten sie aber nicht
gewonnen, mit etwas Glück... Der Bassist brachte den Schell König, ein nervöses
Zucken ging über sein Gesicht, er sah das drohende Unheil. Plenten konnte
bequem mit seinem Herz Zehner einstechen, Heinz hatte nur einen Schell Achter
für ihn übrig. Plenten legte breit grinsend seinen Herz Ober in die Mitte,
Heinz den Schell Neuner und der Basser mit einem "Hach!" laut
knallend seinen Alten Unter.
Der Bassist war ein gemütlicher Genußmensch, trank und rauchte viel und
war wirklich verärgert, wenn er beim Spiel zehn Pfennig verlor.
Plenten kassierte mit seinem Eichel Neuner lachend von Heinz die Schell
As und vom Basser den Schell Zehner, gewonnen. Grinsend schob auch Tom, dieser
Vollidiot seinen Groschen zu sich hin. "Bedank dich, du Arschloch!"
dachte Plenten
Das Leben auf der Straße ist ohne Alkohol nicht zu denken. Alle Vorsätze,
auszusteigen und Abstinenzler zu bleiben, werden durch die ersten kalten Winde
zunichte gemacht. Einen edlen Wilden der Straße gibt es nicht.
Plenten war keine Ausnahme Er war es gewohnt, häufig und viel zu
schlucken. Die meiste Zeit seiner wachen Stunden verbrachte er in nicht
nüchternem Zustand. Er trank während des Spiels ein Bier nach dem anderen,
später auch noch Whiskey pur. Verlor er anfangs, weil er Pech hatte, so hatte
er am Schluß schlichtweg keinen Überblick mehr. Etwas in ihm sagte, daß er
ausgenommen werde. Er glaubte sogar, wenn die Welt über den Karten für kurze
Zeit in ihrer heftigen Drehbewegung innehielt, im Gesicht des ein oder anderen
Gegenübers ein diabolisch verstohlenes Grinsen sehen zu können. Der Hunderter
vor ihm war längst zu einem Fünfzigmarkschein und unzähligen Geldstücken
gewechselt worden, die vor ihm als Stapel lagen, der immer kleiner, aber
trotzdem nicht durchschaubarer wurde.
Stunden, vielleicht auch nur Minuten später - Plenten konnte nicht sagen,
ob sie noch spielten oder ob jeder nur noch dasaß tauchten Bilder in seinem
Geiste auf, von denen er nicht wußte, ob er sie momentan sinnlich wahrnahm oder
ob sie bloße Erinnerung waren. Da war Alexandra, die vor ihm stand, die sich
umdrehte und wegging, traurig, enttäuscht, und er hörte sich lachen, sah sich
aber nirgendwo stehen, um sich niederzuschlagen, sich zum Schweigen zu bringen.
Der Idiot, der er vor Stunden gewesen war, war nicht greifbar, war verschwunden
irgendwo zwischen zwei Universen, die parallel im Ozean, der die vierte und fünfte,
vielleicht noch andere Dimensionen verband, trieben. "Schade", dachte
er.
Sein Gehirn hatte erhebliche Probleme zwischen Gedanken und Gefühlen zu
unterscheiden, die jetzt wirr und auf Kollisionskurs durcheinander flogen in
ihm und um ihn. Er klammerte sich blindlings an das nächste Stück, das an ihm
vorbeizog, wie ein Ertrinkender im Meer, und es stellte sich heraus, daß es
sich um Reue handelte, an die sich anderes Emotionaltreibgut geheftet hatte. Er
wollte sich bei ihr entschuldigen mit tausend roten Rosen, wieder ein normaler
Mensch werden, kein Star mehr sein müssen, endlich zu ihr in die Wohnung
gelangen...
Er wußte nicht, ob es ihm noch gelungen war, Rosen aufzutreiben, hatte
aber das Gefühl, mit etwas Vergleichbarem auf einer Straße gelaufen zu sein.
Fragmentarisch wäre übertrieben, würde man damit seine Erinnerungen an den
Ausgang des Abends beschreiben.